Philosophisches Café mit Richard Lang
The Headless Way - Wie man vom Kopf ins Herz rutscht..
Sina Weidlich
7/8/20253 min read


Philosophisches Café – The Headless Way mit Richard Lang
Eine Einladung, die eigene Wahrnehmung radikal neu zu sehen
Was wäre, wenn das, was wir für unser „Ich“ halten – unser Gesicht, unser Name, unsere Geschichte – nur die halbe Wahrheit ist?
Was wäre, wenn wir zutiefst frei wären von dem, was andere in uns sehen?
Diese Fragen berührt der Headless Way, ein Ansatz zur Selbsterforschung, inspiriert von Douglas Harding und heute weitergetragen von Richard Lang. In seinen philosophischen Gesprächen lädt Lang uns ein, unsere Aufmerksamkeit umzudrehen – weg vom Bild, das wir von uns selbst haben, hin zur reinen Erfahrung des Seins.
Was bedeutet „headless“?
Der Begriff headless klingt zunächst irritierend. Doch er verweist nicht auf einen Verlust, sondern auf eine radikale Entdeckung:
Wenn du versuchst, dich selbst zu sehen – hier, wo du gerade bist – kannst du deinen eigenen Kopf nicht sehen. Stattdessen blickst du von einem offenen Raum aus in die Welt. Was du wirklich wahrnimmst, ist nicht dein Gesicht – sondern das, was vor dir erscheint: Farben, Formen, Bewegungen. Du bist nicht „jemand“ mit einem festen Bild – du bist dieses offene Bewusstsein, in dem alles auftaucht.
Es ist ein Perspektivwechsel, der tief berührt – und oft augenblicklich entlastet.
Warum kann das hilfreich sein – etwa bei Lampenfieber?
Viele Menschen erleben starke Nervosität, wenn sie auf der Bühne oder im Mittelpunkt stehen. Sie spüren sich plötzlich zu sehr – oder besser gesagt: sie spüren die Vorstellung, wie sie von außen gesehen werden. Der innere Kritiker erwacht. Man beginnt sich zu beobachten, zu kontrollieren, zu zweifeln.
Die Praxis des Headless Way kann hier wie ein Anker wirken.
Wenn wir erkennen: Ich bin nicht das Bild, das andere von mir haben. Ich bin der Raum, in dem meine Stimme, meine Bewegung, mein Ausdruck geschieht – dann kann der Druck sich lösen. Wir kehren zur unmittelbaren Erfahrung zurück, zu dem, was sich gerade jetzt zeigt. Frei von Urteil. Voller Leben.
Bei sich bleiben – statt sich selbst verlieren
Der Headless Way ist keine Philosophie im klassischen Sinn. Er ist eine erfahrbare Einladung, im Moment zu landen – ganz unmittelbar, ganz offen. Statt auf Gedanken und Selbstbilder zu reagieren, üben wir, in der direkten Wahrnehmung zu verweilen. In der Präsenz.
Das bedeutet auch: Wir kehren zurück zu uns selbst. Nicht im Sinne eines Egos – sondern als das, was wir sind, bevor die Gedanken beginnen: Bewusstheit. Klarheit. Gegenwärtigkeit.
Ein Weg ohne Ziel – und doch voller Tiefe
Richard Lang betont immer wieder: Der Headless Way ist einfach. Spielerisch. Und zugleich tiefgründig.
Er braucht kein spirituelles Vorwissen – nur die Bereitschaft, offen zu schauen. Wer sich darauf einlässt, wird oft überrascht: von einem Gefühl von Freiheit, von Weite – und auch von Humor. Denn vieles, was wir für „so wichtig“ hielten, verliert auf einmal seine Schwere.
Einladung
In unserem philosophischen Café greifen wir solche Gedanken auf – nicht theoretisch, sondern erfahrungsbezogen. Wir lauschen, tauschen aus, experimentieren.
Du bist eingeladen, dich selbst neu zu entdecken – ohne Kopf, aber mit offenem Herzen.
Dieses Menschenbild geht über die Begrenzung des „kleinen Ichs“ hinaus – jenes Ich, das sich definiert über Erfolge, Rollen und Bewertungen. Stattdessen eröffnet der Headless Way die Erfahrung eines universellen Bewusstseins, in dem wir nicht getrennt, sondern zutiefst verbunden sind – mit uns selbst, mit anderen, mit der Welt.
In dieser Perspektive sind wir nicht nur „jemand“, sondern auch niemand – offen, weit, still – und in dieser Offenheit liegt eine tiefe menschliche Würde und Freiheit. Ein Sein, das nicht verteidigt oder verbessert werden muss – sondern einfach da ist.


Sina Weidlich
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