Indien -am Fuße des heiligen Bergs Arunachala
Sina Weidlich
7/15/20253 min read


Auch ich besuchte die Höhlen, in denen Ramana Maharshi meditierte – Orte, die durchdrungen waren von einer Art spürbarer Zeitlosigkeit und Einfachheit. Es war, als würde sich dort ein Tor öffnen: nach innen. Kein Lärm, kein Anspruch – nur Sein.
Im Ramana Ashram war ich umgeben von Stille, Ritual, Hingabe. Keine Eile. Kein hektisches Bemühen. Die Menschen dort begegneten mir mit einer Wärme, wie ich sie selten erlebt habe: neugierig, freundlich, offen. Ohne Scheu, ohne zu taxieren. Ich fühlte mich wie in einer anderen Welt – aber mehr noch: wie an einem Ort, den ich immer schon vermisst hatte, ohne zu wissen, dass es ihn gab.
Die gewohnten Gedanken, die oft in meinem Kopf kreisten, verstummten dort geradezu von selbst. Die Sorgen, die To-Do-Listen, das Funktionieren – all das fiel ab wie eine zu enge Haut. Ich wurde still. Einfach still.
Ich kam an in einem inneren Raum. Kein Druck. Kein Tun-Müssen.
Nur Dasein.
Lauschen.
Atmen.
Diese Reise nach innen hat mich verändert. Nicht laut oder sichtbar – sondern in der Tiefe. Ich bin anders zurückgekehrt, weil ich in mir selbst ankam. Und bis heute trage ich diesen ortlosen Ort in mir.
Was für ein Geschenk. Einen Ort im Inneren zu finden, der alles mit allem verbindet. Dieses leuchtende, lebendige Feld gemacht aus reinem Sein tragen wir alle in uns.. wie etwas unendlich kostbares, das sich zeigt, wenn alles andere still wird. Wann und wo wir es entdecken bleibt ein zauberhaftes Geheimnis. Aber willkommen heißen können wir es jederzeit und überall…






Eine Reise, die mich verwandelt hat
Indien. „Du wirst es lieben oder du wirst es hassen,“ hat man mir gesagt, bevor ich meine Reise in die Tempelstadt Tiruvannamalai antrat.
Dorthin, wo die Zeit stillzustehen schien – und das Herz zu sprechen begann.
Es war im Jahr 2020, als ich mich auf den Weg nach Tiruvannamalai im Bundesstaat Tamil Nadu machte – einem heiligen Ort im Süden Indiens, zu Füßen des Arunachala-Bergs. Ich wusste nicht genau, was mich erwarten würde, aber mein Herz wusste: Ich muss dort hin.
Schon bei der Ankunft spürte ich, dass hier alles anders war. Es war mitten in der Nacht und es standen uns nach über 12-stündigem Flug noch 6 Stunden Autofahrt auf schlecht befestigten Straßen bevor.
Kühe, Müllhaufen, Menschen auf den Straßen. Unsere typisch europäischen Gebäude, Einkaufscenter und Ordnungssysteme waren verschwunden. Wir waren noch nicht am Zielort angekommen, als ich mit Klarheit wusste, dass das Andersartige nicht rein äußerlicher Natur war. Es war eine Art unsichtbare Stille - inmitten von aufgeregt hupendem Straßenverkehr - die alles durchzog.
Der Arunachala, dieser kraftvolle, ruhende Berg, war mehr als nur eine Landschaft. Er war Gegenwart, Lehrer, Spiegel. Viele Pilger wanderten barfuß und in bunte Tücher gehüllt um ihn herum, in stiller Hingabe, auf staubiger Straße, mit wachen Augen und geheimnisvoll aufgewecktem Herzen. Jeder Schritt ein Ankommen, ein Loslassen, ein Tiefer-Sinken.
Sina Weidlich
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